Berlin, 16. November 2018 – Wo und für was stehen Serviced Apartments aktuell? Was wünscht sich die vielfältiger werdende Gästeklientel? Haben Aparthotels für den Longstay ausgedient? Die wichtigste Fachtagung für Serviced Apartments im deutschsprachigen Raum thematisierte und diskutierte am 14. und 15. November 2018 die dynamischsten Trends des Segments. Erstmals lud die SO!APART 2018 die verschiedensten Branchenakteure nach Leipzig ins neu eröffnete Felix im Lebendigen Haus am Augustusplatz ein.
„Grenzen verschwimmen, und neue Anbieter adaptieren Konzepte. So sehr sich der Serviced-Apartment-Markt auf seinem vorläufigen Peak befindet, so sehr erfindet er sich derzeit neu“, so leitete Anett Gregorius, Inhaberin von Apartmentservice die sechste von ihr initiierte SO!APART ein.
Am 14. November 2018 begrüßte sie erneut mit Moderator Kai Böcking rund 200 Fachteilnehmer und Top-Redner zu einem lebendigen, zweitägigen Fachaustausch über innovative Projekte, Perspektiven und Pläne im Segment des Temporären Wohnens. Die Tagung begann mit einem internationalen Marktüberblick von Christian Strieder, Country Manager DACH von STR. „Deutschland und UK bilden die stärksten Serviced-Apartment-Märkte in Europa. Das Segment wird jedoch nach wie vor in UK stärker angenommen als bei uns“, stellte er unter anderen heraus.
Anschließend präsentierte Anett Gregorius nicht nur exklusive Zahlen über die aktuelle Entwicklung des Serviced-Apartment-Markts in Deutschland, sondern analysierte die Gründe für die große Dynamik im Segment. „Durch das Wachstum ist eine Produktvielfalt entstanden, die es künftig unausweichlich macht, sich für eine Konzeptrichtung und somit eine klare Positionierung zu entscheiden“, empfahl sie.
Das Segment befindet sich in einer Phase großer Konzeptwandlungen und neuer Player. Jedoch bleibt der Kampf der Begrifflichkeiten immer noch ein großes Thema. Daher präsentierte Uwe Niemann, Leiter Markt Hotelfinanzierungen Deutsche Hypothekenbank, als Vertreter der Fachgruppe Serviced Apartments im Arbeitskreis Hotelimmobilien vor diesem Hintergrund eine überarbeitete, noch schärfer ausdifferenzierte Version der Charta des Temporären Wohnens.
Wie neue Konzepte aussehen können, darüber referierten im Panel „New Kids on the Block“ u.a. Rupert Simoner, Vorstandsvorsitzender der Vienna International Hotelmanagement AG, mit neuen Details über die geplante Marke Vienna House R.evo sowie die General Managerin Kristin Oberweger vom Phils Place, ein neues Haus im stark wachsenden Wiener Markt. Christian Scheuerl, Managing Director der MPC Micro Living Development GmbH, berichtete über neue Mikrowohnen-Projekte.
Rainer Nittka, Vorstand der GBI AG, knüpfe in seinem Vortrag „Apartment goes Micro: Flächeneffizienz bei Serviced Apartments “ an das Mikro-Trendthema an und konstatierte: "Ich bin überzeugt, dass der Gast nicht merkt, ob ein Raum 19 oder 22 m² groß ist. Vielmehr müssen Ausstattung und Design dafür Sorge tragen, dass der Gast spürt, es ist groß genug."
Erneut standen auch einzelne Standorte im besonderen Fokus – diesmal Frankfurt am Main, „die deutsche Metropole mit dem aktuell dynamischsten Apartmentwachstum“, sowie die fünf größten Städte Österreichs und Prag und Budapest. Außerdem vermittelten Rechtsanwälte im Bereich Steuern, Öffentliches Baurecht und Zivilrecht einen Überblick über die aktuelle Situation.
Der zweite Tag der Fachtagung startete mit der Trendforscherin Oona Horx-Strathern. Ihre Keynote „Vom Wohnraum zum Lebensraum: Lebensstile und Wohnen in der Zukunft“ fokussierte Ausblicke auf das Temporäre Wohnen der nächsten Jahre. „Serviced Apartments können in Zukunft in besonderer Weise ein Wohnen für verschiedene Lebensphasen anbieten“, verdeutlichte sie anschaulich. Umso kleiner die Einheiten werden, umso wichtiger sind dann eine Wohlfühlausstattung und Community-Angebote.
Im Anschluss stellte Apartmentservice die Tendenzen einer Gästestudie vor zu der Frage: „Wissen wir, was unsere Kunden wirklich wollen“? Demnach schätzen Gäste in Serviced Apartments primär die angebotene Qualität und Großzügigkeit. Die Gästemehrheit möchte zudem nicht auf die Küche und deren Ausstattung im Serviced Apartment verzichten. Das konnten auch Christiane Anstötz, Head of Sales Marketing bei Brera Serviced Apartments, und Matthias Blind, Geschäftsführer der SMARTments business Betriebsgesellschaft mbH, bei der Diskussion zu der Frage „Für was standen Serviced Apartments noch einmal?“ bestätigen und betonten zudem die besondere Flexibilität, den Service und die Persönlichkeit durch die Mitarbeiter, die das Segment auszeichnen. Die Moderatorin Sylvie Konzack, Chefredakteurin des Bleisure Traveller, hatte in ihrem Einführungsvortrag zuvor skizziert, welche Reise das Produkt genommen hat, und die Frage gestellt, ob das Segment ein Stück weit seine Seele verloren hat.
Im anschließenden Panel, das AHGZ-Chefredakteur Rolf Westermann moderierte, ging es zusammen mit Markus Beike von der Staycity Group, Petra Heß von art3p und Georgios Ganitis von Adina Apartment Hotels um die Frage, ob Aparthotels mittlerweile für den Long-Stay ausgedient haben. Georgios Ganitis erklärte, dass Shortstay für wirtschaftlichen Erfolg sorgt und Longstay über schwächere Buchungszeiten hinweghilft. Petra Heß appellierte im Sinne von „Schuster bleib bei deinen Leisten“ an die Branche, dem Gast künftig genauer zu erklären, was man anbietet und was nicht.
Nach dem letztjährigen Erfolg fand am Nachmittag zum zweiten Mal „Das Nest des Flamingos“ statt – der Branchenpitch für besonders innovative Produkte, der zeigt, wie viel Innovationsgeist im Segment steckt. In diesem Jahr konnte MAMA STOVE, the Kitchen in the Box, mit ihren originalen und authentischen Tiefkühlgerichten für Serviced Apartments überzeugen.
Das innovative „Schlussvortragswort“ der SO!APART 2018 stand unter dem Trendmotorthema Community: Johannes Menge, Development Manager Europe von Zoku Amsterdam, zeigte mit dem Thema „Unlocking Real Estate Value: Wertsteigerung durch Community“ lebendig auf, wohin eine spannende Apartmentreise nachhaltig gehen kann.
Markus Lehnert, Regional Vice President Development von Marriott International, zeigte in seinem Vortrag "Wo schlafen wir morgen - und wie?" unter anderen, wie Marriott durch eine Kooperation mit einem Homesharing-Projekt in Europa noch mehr authentische Aufenthaltserlebnisse anbieten kann. Zugleich betonte er, wieviel Luft im Segment noch besteht: "30 % aller Übernachtungen im Hospitality-Sektor haben heute ein Extended-Stay-Potenzial", ist er überzeugt.
„Wir sind nach wie vor auf dem richtigen Weg in unserem Segment“, zog Anett Gregorius ein Fazit. „Im Zuge der Ausdifferenzierung gilt es künftig, noch mehr unsere Zielgruppen zu kennen und weiterhin, mit einem menschelnden Angebot Begeisterung zu schaffen, denn das ist die Seele des Segments. Unser Gastgeber, das Team vom Felix im Lebendigen Haus in Leipzig, hat uns bei seiner Feuertaufe mit seinem beeindruckenden Ausstattungs- und Eventkonzept und unglaublicher Herzlichkeit gezeigt, wie dies gelingt.“
Die SO!APART 2018 wurde von dem renommierten Unternehmen PRO URBAN AG im Rahmen einer exklusiven Partnerschaft unterstützt.