Remote, Workation, Bleisure-Reisen - die neue hybride Arbeitswelt mixt das Büro mit dem Homeoffice und einem "Working from anywhere". Serviced Apartments zeigen sich hier mit ihren flexiblen Buchungsmöglichkeiten und ihrem Komfort als eine am meisten geeignete Unterkunftsform.
Sogar das Ifo Insitut hatte sich dem Thema jüngst gewidmet und berichtete im April 2023: 8 Prozent der deutschen Firmen bieten ihren Mitarbeitern aktuell die Möglichkeit, am Urlaubsort auch zu arbeiten. 3,3 Prozent der Mitarbeitenden in diesen Unternehmen nutzen dies bisher. Die Ergebnisse entstammen einer Personalleiterbefragung des Ifo Insituts und von Randstad. Beide sehen trotz der noch geringen Zahlen eine Tendenz zu mehr Workation.
Das kann auch PwC (PricewaterhouseCoopers International) klar bestätigen. Die Studie der Unternehmensberatung "Workation zwischen Wunsch und Wirklichkeit" liefert Zahlen aus Arbeitnehmersicht. Fast zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) können sich danach vorstellen, für eine gewisse Zeit mobil im Ausland zu arbeiten. Auf Männer trifft dies noch mehr zu als auf Frauen. Vor allem aber für Jüngere ist das Thema Workation wichtig: Bei den 18- bis 29-Jährigen können sich 81 Prozent eine Workation vorstellen. Bei den 30- bis 39-Jährigen sind es 76 Prozent.
Warum wollen Berufstätige Workation-Angebote?
Die Befragung stellt fest, dass 45 Prozent es "sehr" und 35 Prozent "eher attraktiv" fänden, den privaten Urlaub um einige Tage zu verlängern. 72 Prozent sehen in Workation auch eine Möglichkeit, Verwandte und Freunde im Ausland zu besuchen, was besonders für große, multinationale Unternehmen viele Chancen birgt, so PwC.
Wieviele Tage werden für die Kombination aus Urlaub und Arbeiten im Ausland bevorzugt?
Wenn es nach den Beschäftigten geht, favorisiert die Mehrheit gut 45 Tage im Jahr. Das sind rund 50 Prozent mehr als die derzeit durchschnittlich erlaubten 30,3 Tage. Ganz oben stehen auf der Liste der Reiseziele typische Urlaubsländer wie Spanien (37 Prozent) und Italien (32 Prozent). Mit einigem Abstand folgen Österreich (28 Prozent), Griechenland (25 Prozent) und Frankreich (23 Prozent). Workation ist damit als eine "Winterflucht" in den europäischen Süden besonders attraktiv.
Welche Branchen zeigen sich offen für Workation-Angebote?
Die Branchengruppen Industrie (29 und 18 Prozent), Dienstleistung (28 und 18 Prozent) sowie Handel und Konsumgüter (25 und14 Prozent) bieten deutlich mehr ein- und mehrmalige Workation-Aufenthalte als zum Beispiel der öffentliche Sektor (12 bzw. 10 Prozent). Die Automobilindustrie gilt, laut PwC, als Workation-Vorreiter. Hier gaben 72 Prozent der Befragten an, dass bei ihrem Arbeitgeber Workation mindestens innerhalb der EU erlaubt ist. Dicht dahinter folgen die Branchen Technologie, Medien und Telekommunikation (69 Prozent) sowie der Finanzsektor (62 Prozent). Schlusslichter bilden Handel und Konsumgüter (53 Prozent), das Gesundheitswesen (47 Prozent) sowie der öffentliche Sektor (23 Prozent).
Wo wollen die Beschäftigten unterkommen?
Der aktuelle Holiday Barometer von Ipsos/Europ Assistance Barometer hat danach gefragt und länderspezifische Resultate registriert (siehe Grafik unten). Apartments und Hotels gehören danach zu den gefragtesten Unterkunftsformen, ersteres besonders in Frankreich und Italien. Vor allem Serviced Apartments ermöglichen eine flexible, kurzfristige Buchung für ein paar Tage und Wochen. Denn sie sind in der Regel größer als Hotelzimmer und warten mit abgetrennten Wohn-, Küchen-, Schlaf- und Arbeitsbereichen auf. Zugleich sind sie günstiger mit der Länge des Aufenthalts, weil sie in der Regel weniger Services und Nebenflächen wie Wellness und Tagung bieten.
Und Bleisure Travel?
Airplus zum Beispiel sieht auch in dem Trend, die Geschäftsreise privat zu verlängern, eine wachsende Norm, die bleiben wird. Laut einer Studie des Payment-Dienstleisters haben im Jahr 2022 bereits 16,1 Prozent der Geschäftsreisendem an einem Wochenende begonnen und damit bewusst auf Bleisure-Aufenthalte gesetzt. Andere Studien sehen dabei vor allem die Millennials als Treiber – in dieser Altersgruppe sollen bereits neun von zehn erste Erfahrungen mit Bleisure Travel gemacht haben. Damit Unternehmen wiederum ihren Mitarbeitenden diese Angebote machen können, versuchen hier Geschäftsreise-Managementsysteme unter anderem vermehrt Lösungen für Splitting-Funktionen bei Rechnungen anzubieten.
Das Interesse und die Möglichkeiten steigen, die Rechtslage ist noch unsicher
Die Bereitschaft vieler Unternehmen für Bleisure und/oder Workation wächst. Das zeigte auch die jüngste Tagung des Geschäftsreiseverbands VDR. Momentan sind viele Unternehmen aber auch mit drängenden Umsetzungsfragen konfrontiert, weil je nach Land unterschiedliche Steuer- und Sozialversicherungsrechte etc. greifen, auch je nach Position im Unternehmen. Rechtlich und in der Umsetzung am einfachsten ist vor diesem Hintergrund Workation im Inland. Allein in Deutschland gibt es aktuell rund 45.000 Serviced Apartments, dies vor allem in Metropolen wie Berlin, München, Frankfurt und Hamburg, aber auch in immer mehr kleineren Städten. Serviced Apartments zählen zum Beherbergungsmarkt, samt allen damit verbundenen Sicherheitsvorschriften wie im Hotel hinsichtlich Brandschutz etc. und Umsatzsteuerpflicht.
Apartmentservice bietet eine detaillierte Übersicht über verschiedene Apartmentmöglichkeiten in Deutschland und weltweit. Das Team des Berliner Vermittlers ist in ständigem Austausch mit den Travel-Management-Abteilungen der Unternehmen und berät auch über geeignete Workation- und Bleisure-Unterkünfte.