„Wir brauchen mehr Serviced Apartments in unseren Städten“

Der Black F Tower ist 2022 in Freiburg als klimaneutrales Serviced-Apartment-Konzept gestartet. © BLACK F Tower

… findet Annabell Unmüßig, Geschäftsführerin von Black F. Denn Serviced Apartments sind gefragt wie nie – und werden benötigt wie nie, betont sie. Seit Jahren schon herrsche großer Wohnungsmangel in allen Großstädten Deutschlands wie auch in den meisten mittelgroßen Städten. „Die Politik schafft es einfach nicht, den Markt zum Bau von ausreichend Wohnraum zu bewegen“, so die Serviced-Apartment-Betreiberin und Immobilienexpertin aus Freiburg. Und dieser Mangel treffe auch viele Firmen, indem sie große Probleme haben, für ihre neuen Mitarbeitenden oder Projektverantwortlichen in den jeweiligen Städten spontan temporäre Wohnungen zu finden, was den ohnehin vorherrschenden Fachkräftemangel noch verschärft.

„In der Konsequenz sind sie gezwungen, auf verhältnismäßig teure Hotelzimmer zurückzugreifen. Oder sie mieten Wohnungen zu hohen Preisen an, um Abhilfe zu schaffen“, so die Immobilienexpertin. Unternehmen würden dann hohe Mieten zahlen, infolge die Mietpreise in einer Stadt in die Höhe treiben und wiederum Wohnungen blockieren, die ansonsten für langfristige, private Mieter wichtig wären.

„Ankommen, Loswohnen, Wohlfühlen“

Serviced Apartments stoßen „ökologisch, ökonomisch und sozialpolitisch neutral“ in diese Lücke. Ob Geschäftsreisende, Freiberufler, Zugezogene oder klassisch Pendler, die unter der Woche in einer anderen Stadt sind, bzw. ihre Firmen – sie sparen Zeit und Investitionen durch das Angebot, können flexibel buchen und kommen in den Genuss von einer Komplettausstattung vom bezogenen Bett über Handtüchern und eine vollausgestattete Küche bis zur regelmäßigen Reinigung. Im Laundry-Room steht zudem alles für eine eigenständige Wäschereinigung zur Verfügung. „Ankommen, Loswohnen, Wohlfühlen“, nennt Annabell Unmüßig das Konzept bei Black F, das sie im Jahr 2020 gegründet hat. Aktuell zählt sie zwei Häuser in Freiburg mit 192 Serviced Apartments für Short-, Mid- und Longstay-Aufenthalte: das Black F House und seit letztem Jahr auch der klimaneutrale 16-stöckige Black F Tower mit Deutschlands größter begrünter Fassade, wie es heißt.

 Annabell Unmüßig hat 2022 die Black F Serviced Apartments gegründet. © BLACK F

„Firmen sind unsere Hauptkunden, aber auch Privatpersonen nutzen uns für längere Aufenthalte – beispielsweise für medizinische Behandlungen, Familienbesuche oder einen längeren Urlaub mit zwei und mehr Personen“, so die Geschäftsführerin, die mit Black eine bundesweite Expansion plant. „Die Nachfrage sucht sich das passende Produkt – und entschärft damit zugleich den Wohnungsmangel. Ein Kurzzeit-Businessreisender oder Städtetourist mit ein bis zwei Tagen Verweildauer hat andere Bedürfnisse als jemand, der seine dreimonatige Probezeit oder eine Gastprofessur bestehen möchte. Und nochmal andere wiederum als jemand, der fest für Jahre in einer Stadt mit Familie leben möchte. Verschiedene Bedürfnisse und Voraussetzungen benötigen andere Angebote in einer Stadt und ergänzen sich gegenseitig. Hotels, Ferienwohnungen und Serviced Apartments konkurrieren also nicht, sie sind komplementär zueinander und ergänzen sich. Und Serviced Apartments – davon bin ich überzeugt – werden künftig eine noch größere und wichtigere Rolle in der Beherbergungsbranche spielen.“

 Arbeiten und Entspannen auch für Wochen in der Fremde – der Gemeinschaftsbereich im Black F House in Freiburg. © BLACK F

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